… so sprach vor kurzem meine Tochter mit mir. Ich verstand sie nicht. „Was meinst Du damit – das ist kein Flex“? Die Antwort: „Ach, Mama. Ein Flex ist, wenn man angeben will“. Dann sprachen wir übers ANGEBEN.
Anlass unseres Gespräches war, dass einige Freund*innen meiner Tochter neuerdings vapen (= verwenden von E-Zigaretten). Meine Tochter ist davon überzeugt, dass sie dies tun würden, um cool zu sein und um anzugeben. Sie findet vapen uncool. Und flexen, also angeben, auch. Schön! - habe ich gedacht. Gesagt habe ich: „Und womit gibst Du an?“ Damit hatte sie nicht gerechnet, fand aber schnell ihre Methode.
Der Duden beschreibt angeben mit: „sich mit etwas sehr wichtigtun, in großspuriger Weise damit prahlen, großtun“. Großtun ist für mich hier das Stichwort. Ich kenne das auch, mich mitunter anzustrengen, mich groß zu tun. In der Regel sind dies Situationen, in denen ich unsicher bin. Dann bin ich dankbar, wenn ich eine Methode habe, aus der ich innerliche Stärke ziehen kann. Derartige Situationen sind für mich selten geworden. Vielleicht ist das Zeugnis meines Alters und gemachter Erfahrungen. Oder aber Ergebnis davon, dass ich mir vertraue und mich gut so finde, wie ich bin.
Als Teenager geht es darum, zu den Großen dazuzugehören und die Kindheit abzustreifen. Meine Tochter erkannte, dass sie flexen adäquat findet zum Erreichen ihrer Ziele. Das Verhalten ihrer Freund*innen findet sie damit auch ok, auch wenn vapen nicht zu ihrem Methoden-Toolset gehört.